Bericht aus Berlin: Das neue BAföG

26. August 2022

von Claudia Tausend.

Pünktlich zum Schuljahresanfang und neuen Semester gilt das neue BAföG: Wir wollen, dass mehr Leute Bafög bekommen - und zahlen mehr Geld aus. Der Förderhöchstbetrag steigt auf insgesamt 934 Euro. Wir erhöhen die Bedarfssätze um 5,75 Prozent, den Wohnzuschlag um etwas mehr als 10% auf 360 Euro und den Grundfreibetrag um 20,75 Prozent auf 2.415 Euro.

Gerade in München sind Studierende besonders auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen. Zuständig ist dafür seit 2006 der Freistaat. Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr, auf zuletzt 111.445 Münchner Studierende. 14.800 davon bewarben sich beim Studentenwerk um einen Platz. Aber die Zahl geförderter Wohnheimplätze nimmt seit Jahren ab, zuletzt auf 10.894 Plätze. Der Freistaat ließ die Unterbringungsquote von schon mageren 12,35 % vor zehn auf 9,78 % in 2021 fallen. Anschaulichstes Beispiel für die Missstände ist die Studentenstadt, wo der Freistaat 1.500 ungenutzte Plätze in Kauf nimmt und nicht einmal ein Zeitplan für die Sanierung vorliegt.

Wir wollen die Länder endlich zum Handeln bewegen und ab Anfang 2023 ein Bund-Länderprogramm für junges Wohnen an den Start bringen. Bundesbauministerin Klara Geywitz verhandelt dazu die Bundesmittel in dreistelliger Millionenhöhe und eine Verwaltungsvereinbarung mit den Ländern, so dass durch Neubau und Sanierung mehr Wohnraum für Studierende und übrigens auch Auszubildende entsteht, den diese sich auch leisten können. Niemand hindert jedoch die Staatsregierung daran, ihren Aufgaben schon jetzt von selbst nachzukommen.

Eure Claudia Tausend

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