Bericht aus dem Stadtrat: Von Kronawitter und Kiesl lernen
Der Bericht aus dem Stadtrat von Anne Hübner:
“Wie hat München sich nach den Olympischen Spielen von 1972 verändert? Wie begegnete die Stadt den Spannungen zwischen Wachstum, sozialem Ausgleich und Verantwortung für die Umwelt? Und welche Schlüsse kann die Stadtpolitik heute daraus ziehen? Diese Fragen werden wir nun historisch aufarbeiten lassen.
Georg Kronawitter hat München über einen langen Zeitraum geprägt und bei vielen Themen sehr vorausschauend soziale und fortschrittliche Politik für diese Stadt gemacht. Viele Herausforderungen der 70er und 80er Jahre stellen sich so auch noch heute. Die Jahrzehnte nach den Olympischen Spielen historisch aufzuarbeiten, wird deshalb auch wesentliche Erkenntnisse für aktuelle politische Debatten ermöglichen.
So brachten die Olympischen Spiele 1972 einen großen Schub für München: Die Oberbürgermeister Georg Kronawitter (1972 bis 1978 und 1984 bis 1993) und Erich Kiesl (1978 bis 1984) erweiterten das U-Bahn-Netz deutlich, holten die Internationale Gartenschau nach München und bauten den Gasteig. Auch der Wohnungsbau und die Schaffung von Freiflächen wie dem Westpark spielten eine große Rolle. München wurde eine moderne Großstadt. Diese Zeit werden das Kulturreferat der Stadt, das Institut für Zeitgeschichte und der Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg nun aufarbeiten und daraus Impulse für die gegenwärtigen Herausforderungen ableiten.
Nach dem Beschluss in der heutigen Sitzung des Verwaltungs- und Personal- sowie Kulturausschusses kann das Projekt 2025 starten. Die Ergebnisse sollen 2028 vorliegen. Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt, das Hildegard Kronawitter und ein großer Kreis historisch Interessierter angeregt hatten, nun angehen können. Und sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.“