Der Bericht aus dem Stadtrat von Simone Burger:
„Wir wollen am Mittwoch im Planungsausschuss fast allen Bauprojekten zustimmen. In den anstehenden Bauvorhaben werden öffentliche, zugängliche und nutzbare Grünflächen geschaffen. Wir wollen uns daher weiterhin jeden Einzelfall ansehen und abwägen, wo wir Parks und dringend benötigte bezahlbare Wohnungen oder soziale Infrastruktur schaffen können. Verlärmte Grünflächen zu schützen, nur um den Wortlaut des Bürgerbegehrens gerecht zu werden, lehnen wir ab.
Im Fall der Bodenseestraße zeigt sich sehr deutlich, warum wir das Bürgerbegehren kritisiert haben. Im Flächennutzungsplan ist das Baugebiet eine Grünfläche, in der Realität ist sie asphaltiert. Hier könnten sich die Grünflächen verdoppeln und 180 neue Wohnungen auch für geringe und mittlere Einkommen entstehen – wenn der Stadtrat den Weg für eine Überplanung des Geländes freimacht. In der Messestadt Riem könnten landwirtschaftlich genutzte Areale aufgewertet und für die Menschen im Viertel zugänglich werden. Die Voraussetzung dafür: Der Stadtrat stimmt dem Bau des neuen und letzten Quartiers hier mit 2500 Wohnungen zu. Gleiches gilt für die Friedrichshafener Straße am Westkreuz: Auch hier führt die Entwicklung einer neuen Siedlung zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität: Neben 70 Wohnungen entsteht das dringend benötigte Alten- und Servicezentrum, vielfältige Grün- und Freiflächen sowie eine Vernetzung mit den umliegenden Grünräumen. Am Stephensonplatz in Perlach ist eine moderne Seniorenpflegeeinrichtung vorgesehen inklusive Gastronomie und attraktiver, lärmgeschützter und hochwertig gestalteter Freiflächen. Aktuell liegen diese Gebiete brach, sind zum Teil sogar eingezäunt und für die Menschen im Viertel nicht nutzbar. Auf dem Gelände, auf dem die MVG in Fröttmaning einen Trambetriebshof plant, befindet sich derzeit der Showpalast. Auch hier gingen keine realen Grünflächen verloren, dafür würde aber der für den weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs unverzichtbare Betriebshof entstehen können. Lediglich bei dem Projekt an der Heltauer Straße in Trudering sehen wir noch Diskussionsbedarf. Hier soll die Verwaltung prüfen, welche besseren Optionen es gibt, Grünflächen zu sichern und nutzbare Parks zu schaffen.
Grünfläche ist nicht gleich Grünfläche. Das sehen wir an den aktuellen Beispielen sehr eindrücklich, die uns das Planungsreferat im Planungsausschuss vorlegen wird. Es reicht genau nicht aus, sich nur den Flächennutzungsplan anzuschauen und daraus abstrakte Forderungen abzuleiten. Wir wollen nicht Parks zubauen, wie vielfach behauptet wurde, sondern entwickeln Brachflächen und Felder zu modernen Vierteln mit bezahlbaren Wohnungen, Kitas, Schulen und Einrichtungen für Senior*innen und qualitativ hochwertige Grünflächen.“