Der Bericht aus dem Stadtrat von Anne Hübner
Wir als SPD stehen für eine starke Stadt, die in schwierigen Zeiten für die Menschen da ist. Besonders unsere ältere Generation verdient unsere volle Aufmerksamkeit und Wertschätzung, denn über 270.000 Menschen über 65 leben in München. Wir als SPD-Fraktion setzen uns dafür ein, dass München ein Zuhause bleibt, in dem unsere Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich gut daheim leben und nicht vereinsamen. Dabei gibt es keine Universalformel. Ob es um Barrierefreiheit geht, den digitalen Gang zum Amt, hauswirtschaftliche Unterstützung oder finanzielle Engpässe wegen der knappen Rente – jeden Menschen beschäftigen unterschiedliche Themen.
Deshalb nehmen wir als Stadt viel Geld in die Hand: Wir investieren nahezu 50 Millionen Euro jährlich in unsere Angebote – vom Alten- und Servicezentrum (ASZ) bis hin zur guten Pflegeplatzversorgung.
Der soziale Mittagstisch ist ein voller Erfolg: Dieses Angebot gibt es mittlerweile an 50 Standorten (in allen ASZ und den Seniorentreffs). Im letzten Jahr haben die Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort rund 153.700 Mahlzeiten bereitgestellt. Davon waren mehr als die Hälfte kostenfrei – für diejenigen, die es sich sonst nicht hätten leisten können. Damit schaffen wir einen Begegnungsort, an dem sich die Menschen austauschen können und nicht vereinsamen.
Unser bundesweit einmaliges Netz an sozialer Infrastruktur umfasst derzeit 33 ASZ. Bald wird es noch größer: Im Herbst eröffnet offiziell das 34. ASZ im Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen. Die ASZ sind die erste Ansprechstelle für die vielfältigen Bedarfe unserer Seniorinnen und Senioren. Entweder findet man direkt vor Ort eine Lösung oder vermittelt eine kompetente Ansprechperson für spezifische Bedarfe: Hilfe mit dem Handy oder Laptop, Unterstützung bei Einkäufen oder eine Schuldnerberatung.
Besonders am Herzen liegt mir die Bekämpfung der Altersarmut bei Frauen. Frauen sind hier statistisch mehrfach betroffen: Erstens machen sie ohnehin schon den Großteil der älteren Menschen aus – Bei der Ü80-Gruppe sogar 60 Prozent. Zweitens macht sich die gesellschaftliche Ungleichbehandlung in der Rente bemerkbar: Wer unbezahlte Care-Arbeit leistet oder entsprechend Gender Pay Gap für die gleiche Arbeit weniger Lohn erhält, steht am Ende auch mit einer kleineren Rente da. Also gibt es eine große Zahl an alten Frauen, die sich ihr Leben in München nicht wirklich leisten können. Hier unterstützen wir, wo wir können.
Außerdem bauen wir unser Angebot weiter aus: Ein von uns im Dezember 2023 initiiertes Projekt zur hauswirtschaftlichen Versorgung ist bereits in fünf ASZ (unter anderem in Milbertshofen) gestartet und hilft älteren Menschen bei kleineren Anliegen im Haushalt. Wir werden uns in den kommenden Jahren dafür starkmachen, dass diese Leistung flächendeckend ausgebaut wird. Eins ist klar: Den Wert einer Gesellschaft erkennt man auch daran, wie sie mit ihren Alten umgeht.