Die Münchner SPD fordert das bayerische Kultusministerium auf, für dieses Jahr schnell eine gute und gerechte Lösung zum Übertritt nach der 4. Klasse zu finden. Da die Bedingungen für die Familien und Kinder in der Pandemie gerade besonders belastend sind und die Bildungsungerechtigkeit sich durch Monate des Distanz- oder Wechselunterrichts verschärft hat, muss bei diesem ohnehin schwierigen bildungspolitischen Thema zumindest in diesem Jahr eine angemessene Lösung her.
Konkret wird einvernehmlich mit der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag gefordert, das sogenannte Übertrittszeugnis in diesem Jahr abzuschaffen, Schulen und Familien die Entscheidung zu überlassen und nicht die Auslese nur über die Noten anzuwenden. Diesen Druck, der speziell im bayerischen Schulsystem eine frühe Separierung vornimmt, muss vor allem in diesem Pandemie-Schuljahr aufgehoben werden. Dazu sagt Julia Schönfeld-Knor, Vorstandsmitglied der Münchner SPD: "Die Kinder und Familien sind mit dem Distanzunterricht in hohem Maße belastet, dazu jetzt zusätzlich der Druck im Hinblick auf den Übertritt der 4. Klassen. Das sind keine fairen Bedingungen und haben mit Bildungsgerechtigkeit noch nie etwas zu tun gehabt. Deswegen fordern wir, dies in diesem Jahr auszusetzen und für die Eltern, die Kinder und die Schulen eine bestmögliche Lösung für den Übertritt zu finden. Ohne Notendruck und einvernehmlich!"
Vorstandsmitglied Lena Odell ergänzt: "Selbst in normalen Jahren führt das bayerische 'Grundschulabitur' zur Verfestigung von Ungerechtigkeiten. Unter Pandemiebedingungen reicht es nicht, einfach nur mehr Zeit zu geben und vermeintlich Druck zu reduzieren. Der Übertritt muss heuer anders gelöst werden! Vielleicht kann das ja sogar ein erster Schritt zur Abschaffung insgesamt sein."