Der Bericht aus dem Stadtrat von Stadträtin Kathrin Abele
Mit tiefer Bestürzung und Trauer blicken wir auf den 13. Februar zurück. An diesem Tag fuhr ein 24-Jähriger während einer Demonstration der Gewerkschaft ver.di in eine Menschenmenge und verletzte 39 Personen. Zwei von ihnen – eine 37-jährige Angestellte der Stadt München und ihre zweijährige Tochter – erlagen am Samstag ihren schweren Verletzungen.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. In diesen schweren Stunden ist es uns ein Anliegen, unsere tiefe Anteilnahme und Solidarität auszudrücken. Wir stehen fest an der Seite der Betroffenen und aller Münchner Bürgerinnen und Bürger.
Als Stadtfamilie trifft uns dieser Anschlag besonders hart, denn viele der Opfer sind Teil unserer Gemeinschaft Als das Auto in die Menge raste, saßen wir gerade mit unserer Kommunalreferentin und der Chefin des Abfallwirtschaftsbetriebs in der Fraktion zusammen – aus Bereichen der Stadtverwaltung, wo es besonders viele Betroffene gibt. Sie sind sofort losgefahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Unser besonderer Dank gilt den Einsatzkräften, medizinischen Teams und dem Kriseninterventionsteam, deren schnelles Handeln Schlimmeres verhindert hat.
Aus Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen hat die Stadt entschieden, die geplanten Faschingsfeiern am 27. Februar und 4. März auf dem Viktualienmarkt abzusagen. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, doch angesichts der Tragödie wäre unbeschwertes Feiern nicht vorstellbar.
München trauert, aber München steht zusammen. In den vergangenen Tagen wurde viel unternommen, um den Betroffenen zu helfen: Psychologische Betreuung, ein Spendenkonto und ein Kondolenzbuch im Rathaus bieten Raum für Trauer und Anteilnahme.
Unser Oberbürgermeister Dieter Reiter hat bei der interreligiösen Gedenkfeier im Dom gesprochen und dabei eine wichtige Botschaft der Familie der Opfer übermittelt: „Der Tod und der Verlust dürfen nicht benutzt werden, um Hass zu schüren.“ Diese Worte erinnern uns daran, auch in schweren Zeiten unsere offenen und demokratischen Werte zu wahren.
München trauert – und München hält zusammen.