Die SPD München fordert für die Pandemiejahre 2020 und 2021 eine Änderung der bundesweiten Regelung, dass Eltern maximal 10 Tage pro Jahr und Kind von der Krankenkasse den Verdienstausfall für die Pflege ihrer kranken Kinder anteilig erstattet bekommen (sog. Kind-Krank-Tage). Die Tage sollen unbegrenzt in Anspruch genommen werden können und die Finanzierung soll aus Steuern erfolgen.
Hintergrund ist die zunehmende Verzweiflung der Eltern, deren Kinder in einigen Bundesländern nun bei den leisesten Krankheitssymptomen, also sogar bereits einer laufenden Nase, aus den Kitas nach Hause geschickt werden. Es ist richtig, wenn die Kitas hier streng handeln, denn zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist dies dringend erforderlich. Umso mehr braucht es nun aber eine Lösung, damit dies nicht allein auf den Schultern der betroffenen Eltern ausgetragen wird.
Viele Eltern sind durch den Lockdown im Frühjahr bereits an die Grenzen ihrer Urlaubstage gekommen. Zudem sind die Betreuungsmöglichkeiten durch nahe Angehörige deutlich eingeschränkt, da insbesondere viele Großeltern der Risikogruppe angehören.
Verena Dietl, stellvertretende Vorsitzende der Münchner SPD: "Bei mir melden sich schon jetzt viele verzweifelte Eltern, die an den Rand ihrer Kräfte und ihrer finanziellen und zeitlichen Kapazitäten kommen. Deshalb bitte ich den Bund eindringlich, hier schnell eine gute Lösung für Familien zu schaffen."
Lena Odell, Mitglied des SPD-Vorstands und Mitinitiatorin: "Eigentlich sollte es ja sogar ohne Pandemie völlig selbstverständlich sein, dass jedes Kind bei den ersten Symptomen gleich zu Hause bleibt. So ließen sich die berüchtigten Infektionsherde in Kitas eindämmen. Mir hat noch nie eingeleuchtet, warum die Tage, an denen man für die Pflege der kranken Kinder entschädigt wird, begrenzt sind."