Ein halbes Jahr nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine konnten wir letzte Woche eine Zwischenbilanz ziehen: Es war eine große Herausforderungen für die Stadt, die Träger der Wohlfahrtsverbände und für die ehrenamtlichen Vereine, die sich von Anfang an mit aller Kraft dafür eingesetzt haben, Geflüchtete aus der Ukraine in der Landeshauptstadt aufzunehmen, unterzubringen und zu versorgen.
Dieser Krieg hat uns von heute auf morgen vor große Herausforderungen gestellt. Eine Welle an Geflüchteten ist in kürzester Zeit in unserer Stadt am Hauptbahnhof angekommen.
Seit Kriegsausbruch verzeichnen wir in München 15.500 in der Stadt gemeldete Geflüchtete aus der Ukraine – genauso viele Geflüchtete, die über vier Jahre von 2014 bis 2018 in München um Asyl gebeten haben. Alle notwendigen Erstmaßnahmen, diesen Menschen das Allernötigste zuteil werden zu lassen, wurden unbürokratisch und mit viel zusätzlichem Einsatz vieler Mitarbeiterinnen, ehrenamtlicher Helferinnen und Münchner Bürger*innen gestemmt. Insgesamt sind seit Kriegsausbruch über 60.000 Geflüchtete aus der Ukraine am Münchener Hauptbahnhof angekommen.
Es wurden 100 Angebote und Standorte zur Unterbringung von Geflüchteten begutachtet und zum jetzigen Zeitpunkt bereits über 2.400 Bettplätze neu geschaffen, weitere sind unmittelbar in Planung und in der Umsetzung. Ziel ist es, insgesamt 5.625 Bettplätze zu schaffen, davon 4.500 längerfristige. Derzeit sind 13 Interims- und mittelfristige Einrichtungen mit insgesamt rund 2.600 Plätzen vorhanden.
Unter den ukrainischen Geflüchteten sind auch viele Kinder. Unbegleitete Minderjährige aus der Ukraine werden im Young Refugee Center (YRC) betreut. Hier wurde die Platzzahl auf 42 Plätze erhöht. Weitere Plätze sind in der Kistlerhofstraße eingerichtet worden. Seit 9. März sind 167 unbegleitete ukrainische minderjährige Flüchtlinge im YRC angekommen und teilweise in andere Landkreise und Bundesländer verlegt worden.
Insgesamt schauen wir auf eine große Herausforderung zurück, aber unter den gegebenen Rahmenbedingungen haben wir diese bisher gut bewältigt. Ich kann mich daher nur bei allen Beteiligten* ausdrücklich bedanken, wir können stolz auf unsere solidarische Stadtbevölkerung und unsere Sozialverwaltung sein.
Eure Verena Dietl