Münchner SPD startet mit Bürgermeisterinnen-Gespräch in den Prozess zum Kommunalwahlprogramm

19. März 2025

Mit geballter kommunalpolitischer Erfahrung hat die Münchner SPD am Dienstagabend den Beteiligungsprozess für das Kommunalwahlprogramm eingeläutet. Unter dem Veranstaltungstitel „München weiterdenken – Bürgermeisterinnen im Gespräch“ diskutierte Bürgermeisterin Verena Dietl in einer Gesprächsrunde mit den ehemaligen Bürgermeisterinnen Christine Strobl und Gertraud Burkert über die sozialdemokratische Prägung Münchens, politische Erfolge der vergangenen Jahrzehnte und die Herausforderungen, vor denen die Stadt künftig stehen wird. Gemeinsam bringen die drei Politikerinnen über 30 Jahre Erfahrung als Münchner Bürgermeisterinnen mit – Erfahrung, die die Stadt maßgeblich geprägt hat. Moderiert wurde der Abend von Christian Köning, dem Vorsitzenden der Münchner SPD.

Verena Dietl betonte die Verantwortung der Münchner SPD, die Stadt gerecht und lebenswert zu gestalten: "Unser Kernthema ist und bleibt der soziale Zusammenhalt, für den die SPD seit jeher steht. Wir haben eine klare Vision für Münchens Zukunft. Unsere Stadt soll liebenswert und vor allem auch lebenswert bleiben. Als Münchner SPD prägen wir seit Jahrzehnten die Stadt, haben vieles mitgestaltet. Das werden wir auch in Zukunft tun. Wir werden das Leben gerade der Menschen in dieser Stadt die hart arbeiten und für andere da sind besser machen. Wir werden Gerechtigkeit stärken und dafür sorgen, dass der Abstand zwischen Bestverdienern und denen, die kaum über die Runden kommen, geringer wird."

Christine Strobl unterstrich die Bedeutung von Bildungsgerechtigkeit als zentralem Baustein für eine funktionierende Stadtgesellschaft: "Wir müssen alle Berufe gleichermaßen wertschätzen, damit unser Land funktioniert. Sonst fragen sich Menschen: Warum sollte ich in die Pflege gehen? Dass der Meister nicht so anerkannt wird wie der Bachelor, ist eine Schande. Bildungsgerechtigkeit bedeutet nicht nur den Zugang zu höherer Bildung, sondern auch die gleichwertige Anerkennung aller Abschlüsse.”

Für Gertraud Burkert sind sozialer Zusammenhalt in München und Chancengleichheit untrennbar verbunden: "München, Stadt für alle – das funktioniert nur, wenn die Menschen nicht aus der Stadt verdrängt werden. Gerade diejenigen, die wenig haben, leisten oft Großes für unsere Gesellschaft. Es ist Aufgabe der Politik, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie dazugehören." Gleichzeitig betonte sie, dass München mit seinem städtischen Schulsystem einen wichtigen sozialdemokratischen Weg eingeschlagen habe: "Ich bin stolz darauf, dass München als einzige Stadt in Bayern eigene städtische Schulen betreibt. Gerade Arbeiterkinder, die oft an den Rand gedrängt werden, brauchen ein Bildungssystem, das auf ihre Bedürfnisse eingeht."

Christian Köning legte besonderes Augenmerk auf die Haltung der Münchner SPD im Entstehungsprozess des Programms: “Für uns steht eine solidarische Stadtgesellschaft im Mittelpunkt – gerade in schwierigen Zeiten, mit zunehmendem Populismus, der Angst vor Wohlstandsverlusten und unruhiger internationaler Entwicklung. Wir entwickeln in den nächsten Monaten gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Antworten für die solidarische und erfolgreiche Stadt der Zukunft. Dabei freuen wir uns über alle Anregungen und rufen Vereine, Initiativen und alle Münchnerinnen und Münchner auf sich einzubringen - digital und analog.“

Mit diesem Abend hat die Münchner SPD nicht nur ein Zeichen für starke weibliche Stimmen in der Kommunalpolitik gesetzt, sondern auch den Startpunkt für den Beteiligungsprozess zum Kommunalwahlprogramm gestartet. Bis Juli werden mehrere Themenwochen mit unterschiedlichen Veranstaltungen stattfinden, um über neue Lösungen für die Zukunft Münchens zu diskutieren. Dabei werden zuerst unter dem Stichwort „München weiterdenken“ Traditionslinien für die Erfolge Münchens herausgearbeitet – und dann mit Verbänden, Vereinen, Initiativen und unterschiedlichen Akteuren aus der Stadtgesellschaft diskutiert, was getan werden muss, um auch in Zukunft eine solidarische, lebenswerte und erfolgreiche Stadt zu gestalten.